🥾 Norderney 2025 – Tag 3 – Auf der Suche nach dem Wrack (und meinen Fußsohlen)

Der heutige Tag startete erstaunlich früh – irgendwie waren wir schon um sieben Uhr wach. Warum auch immer. 🤷‍♂️
Aber gut, früh wach heißt mehr Zeit, um – na klar – nichts zu tun. Urlaubseffizienz auf höchstem Niveau. 😄
Das Frühstück fiel heute etwas bodenständiger aus: Brot, Käse und Wurst.
Wer jetzt unser heißgeliebtes Porridge vermisst – tja, das gehört leider zur Kategorie „Dinge, die zuhause auf uns warten“. 🥣
Aber was soll’s – auch mal eine Woche ohne Haferschleim kann nicht schaden. 💪
Nun stand die große Frage im Raum: Was machen wir heute eigentlich?
Die Wetter-Apps waren sich – wie immer – nicht einig.
Die eine versprach Regen ab Mittag, die andere behauptete das Gegenteil.
Also, wie immer, glaubten wir einfach beiden – so ist man wenigstens doppelt vorbereitet. ☁️🌦️☀️
Petra entschied sich für einen ruhigen Tag in der Unterkunft, mit Strickzeug, Tee und vermutlich einem inneren „Hab ich’s doch gewusst“.
Ich hingegen packte tapfer meinen Rucksack: eine Wasserflasche, ein Müsliriegel und – ganz wichtig – ein belegtes Brot.
Man weiß ja nie, wann der Hunger zuschlägt. 😋
Das Ziel war klar: eine Wanderung zum Wrack am Ostende – und ein bisschen Abenteuergefühl inklusive.

🧭 Abmarsch ins Abenteuer (oder: Wenn Komoot und Realität sich nicht kennen)

Die Wanderung plante ich grob mit Komoot – die Richtung war mir ungefähr bekannt, und so machte ich mich auf den Weg zum Startpunkt: dem schon bekannten Parkplatz im Osten der Insel.
Klingt einfach, oder? Dachte ich auch.

Allerdings wurde meine sorgfältige Planung schon nach wenigen hundert Metern komplett über den Haufen geworfen.
Nicht etwa, weil der Weg gesperrt war – nein, viel besser:
Ein unüberwindbares Wasserhindernis tauchte wie aus dem Nichts vor mir auf! 🌊😳
Ein kleiner See mitten auf dem Weg, vermutlich frisch von Poseidon persönlich dort platziert, nur um mich zu ärgern.
Da stand ich nun, leicht verwirrt, Komoot in der Hand, und fragte mich, ob ich vielleicht doch lieber eine Badehose hätte einpacken sollen. 🩳

Also blieb mir nur eins: Umdrehen – und am Parkplatz vorbei, um den anderen Weg zu nehmen.
Dann gibt’s eben den gleichen Rückweg wie Hinweg, dachte ich.
Aber soviel schon mal vorweg: Nein, es kam natürlich nicht so. 😅
Die Gegend hier ist wirklich traumhaft schön – Natur pur. 🌾
Überall flattert, raschelt und wuselt es.
Und wer genau hinsieht, findet auch die eine oder andere Kaninchenteil-Sammlung … meist in Form einer Keule. 🐇
Irgendwer – oder irgendwas – kümmert sich hier also um die Bestandsregulierung, ganz so, wie es die Natur vorgesehen hat.
Der Weg selbst war eine kleine Herausforderung:
Immer wieder wurde er von Bächen und kleinen Seen unterbrochen, die ein „geradeaus“ schlicht unmöglich machten.
An manchen Stellen musste man gut und gerne 50 Meter ausweichen, um dann irgendwie wieder auf den eigentlichen Pfad zu kommen.

Das erste Foto entstand übrigens rein zufällig – einfach, weil ich brav dem Weg gefolgt bin.
Ich wunderte mich nur ein wenig, warum Komoot ständig behauptete, mein Weg liege 80 Meter weiter rechts. 🤨
Tja, offenbar war Komoot anderer Meinung darüber, was ein „Weg“ ist.
Ich nenne es: Erkundungsdrang. Komoot nennt es: Abweichung von der Route. 😅
Die anderen Fotos sind dann sozusagen von selbst entstanden – einfach am Wegesrand, wo sich die Natur wieder mal von ihrer schönsten (und windigsten) Seite gezeigt hat. 🌾📸

Ein Zwischenziel war auch schnell gefunden: die Möwendüne.
Luftlinie etwa drei Kilometer vom Parkplatz entfernt – also eigentlich ein Klacks.
Tja, eigentlich.
Denn wie sollte es anders sein: Ich links, die Düne rechts – und dazwischen Wasser. 💧
Natürlich kein kleines Pfützchen, sondern ein anständiger Graben, der ganz klar sagte:
„Bis hierher, mein Freund.“ 😅
Also wieder umplanen. Der direkte Weg war wohl nur den Enten vorbehalten.

Irgendwie hatte ich es dann doch über diesen Ozean geschafft – nasse Schuhe inklusive versteht sich. 🌊
Ob das nun Mut, Leichtsinn oder einfach nur Sturheit war, sei mal dahingestellt.
Oben angekommen genoss ich den Ausblick: Meer, Dünen, Wind – einfach perfekt.
In der Ferne entdeckte ich sogar ein Schiff, das verdächtig nach Küstenwache aussah.
Ich hoffe, die haben mich nicht für einen Schiffbrüchigen gehalten … 😅
Von hier aus waren es noch gute drei Kilometer bis zum Wrack – das sollte ja zu schaffen sein.
Also: ein kräftiger Schluck aus der Flasche, Rucksack wieder auf den Rücken,
und weiter ging’s Richtung Abenteuer. 🚶‍♂️

Die Wege wurden unterwegs irgendwie nicht besser – eher im Gegenteil.
Aber wofür hat man schließlich ordentliches Schuhwerk? 👣
Wenn ich so drüber nachdenke, wie viele Leute ich gestern in Turnschuhen in diese Richtung habe losmarschieren sehen,
bezweifle ich stark, dass die jemals das Ostende lebend erreicht haben.
Aber gut – jeder, wie er mag. 😅
Und dann, nach all dem Gekurve, Geplansche und Gestapfe, war es endlich soweit:
Das sagenumwobene Wrack lag vor mir – stolz, rostig und ziemlich fotogen. 🚢✨

🛳️ Geschichte des Wracks

Im Dezember 1967 strandete der Emder Heringslogger „Ministerialrat Streil“ am Südosthörn, einem Teil der Sandbank Othelloplate. Zur Bergung wurde der Muschelsauger „Pionier“ eingesetzt, der jedoch beim Schleppversuch selbst festfuhr und nicht mehr befreit werden konnte. Im Februar 1968 gelang es einem Schlepper, den Heringslogger ins Fahrwasser zurückzuziehen, während die „Pionier“ weiterhin auf der Sandbank lag. Seitdem liegt das Wrack dort und ist zu einem markanten Wahrzeichen geworden.

Quelle: Wikipedia

Für den Rückweg plante ich kurzerhand um und entschied mich für den Weg an der Wasserkante entlang bis zum Parkplatz.
Aber natürlich nicht ohne den Robben noch einen kurzen Besuch abzustatten. 🦭
Auf den Fotos sind sie nur schwer zu erkennen, aber das war Absicht:
Ich wollte die Jungs und Mädels auf keinen Fall stören.
Ein bisschen Nordsee-Tierbeobachtung gehört schließlich dazu – ohne dass die Stars vor der Kamera flüchten. 📸😉

Nach guten 15 Kilometern insgesamt war ich wieder am Auto angekommen.
Noch ein kräftiger Schluck aus der Flasche – wohlverdient – und dann ab zur Ferienunterkunft. 🏡
Petra wartete schon sehnsüchtig auf mich – ich glaube, sie hatte Hunger. 😋
Zuerst wurden die Klamotten ausgezogen und alles zum Trocknen aufgehängt, denn auf dem Rückweg hatte mich ein feiner Nieselregen begleitet. 🌧️
Zum Aufwärmen gab es einen Becher Bouillon und das Brot, das ich vorsorglich eingepackt hatte.
Perfekt, um wieder Kraft für die Füße zu sammeln, die heute wohl einiges erlebt hatten. 🦶

Nach einer heißen Dusche – ja, die Schuhe durften auch mit unters Wasser – machte ich es mir gemütlich.
Und siehe da: ich bin tatsächlich ein wenig eingenickt. 😴
Warum? Keine Ahnung. Wahrscheinlich 15 km Wanderung, Wind, Wasser und Wrack-Action hatten ihren Tribut gefordert.

Vor dem Abendbrot sind wir doch noch einmal an den Strand gegangen – Petra wollte auch ein wenig frische Luft schnappen. 🌬️
Das Wetter war inzwischen wieder bestens: Sonne, angenehme 14 °C – genau richtig, um mal kurz nach dem Wasser zu schauen. 🌊☀️Auf dem Rückweg konnten wir dann sogar noch eine Salatgurke beim kleinen Kaufmann ergattern. 🥒
Kleiner Gewinn für den Abend – und ein weiteres Beispiel dafür, dass Norderney für alles gesorgt hat. 😄

Das Abendbrot fiel heute richtig nordisch aus – naja, es gab Fisch. 🐟
Leckerer Brathering und Bratrollmops – saftig, fest in der Konsistenz, einfach ein Traum. 😋
Dazu Schwarzbrot mit Butter vom Vikingerbäcker – ein Pflichtprogramm, wenn wir hier sind.
Allerdings gibt es kein Foto, denn Essen war heute eindeutig wichtiger. 📸❌
Ja, das war es dann auch schon für heute.

Wir sagen mal: Bis morgen! 👋