Beim ersten Blick aus dem Schlafzimmerfenster war es sofort klar: Gestern war gestern – heute scheint die Sonne. Die ersten Strahlen tauchten den Rasen in ein warmes Licht.
Also nichts wie raus aus dem Bett – immerhin war es schon kurz vor sechs. Rein in die Puschen und erst mal den Kamin anwerfen. Morgens ist es im Haus immer ein wenig frisch, aber drei, vier Holzscheite schaffen da schnell Abhilfe.
Der Kaffee war rasch gekocht, und schon saß ich auf der Couch, die Füße hochgelegt, die Tasse warm in der Hand.
Ein guter Start in den Tag.
Irgendwann kam auch Petra aus dem Schlafzimmer gewatschelt – noch ein bisschen verschlafen, aber gut gelaunt. Gemeinsam machten wir uns ans Frühstück.
Heute gab es dunkles Brot, getoastetes Weißbrot, jede Menge verschiedener Käsesorten und den leckeren Honig, den wir neulich im Hofladen gekauft hatten.
Jetzt ein kleines Nickerchen – das wär’s.
Aber nichts da – an Schlaf war nicht zu denken. Heute stand eine kleine Inselrunde auf dem Plan, allerdings mit etwas mehr Abstand zum Wasser als sonst.
Dafür mussten wir gleich drei Mal eine Fähre nehmen – was immer irgendwie ein bisschen nach Abenteuer klingt – und sind am Ende gute 180 Kilometer gefahren.
An ein paar Stellen haben wir die geplante Route spontan verlassen – einfach, weil es schön aussah oder ein Schild neugierig machte. Genau so soll’s doch sein.
Anbei ein kleines Video von der Fährüberfahrt von Sundsøre nach Hvalpsund – eine kurze, aber wunderschöne Strecke über den Fjord.
Heute gab’s sogar ein kleines Extra-Programm: Auf der Fähre fand gerade eine Übung des dänischen Militärs statt. Uniformierte Soldaten, konzentrierte Gesichter, und trotzdem eine fast ruhige Atmosphäre.
Und als wäre das nicht schon besonders genug, tauchte mitten im Wasser eine Robbe auf. Ganz entspannt, sonnte sie sich auf einer Sandbank und schien das schöne Wetter genauso zu genießen wie wir.
Unser erster Halt auf der Tour war in Ertebølle – auf einem kleinen Parkplatz direkt an der „Steilküste“. Von hier aus machten wir eine kleine Wanderung: erst am Strand entlang, dann durch die angrenzenden Wiesen.
Entlang des Weges stießen wir auf Hinweisschilder, die einen spannenden Einblick in die Geschichte der Gegend gaben. Damals – also wirklich früher, zur Zeit der Rentierjäger – lebten hier Menschen, die sich hauptsächlich von Austern und anderen Meeresfrüchten ernährten.
Man kann sich das fast vorstellen, wenn man am Wasser steht, den Wind spürt und den Blick über das Land schweifen lässt.
Der Køkkenmødding von Ertebølle ist einer der größten prähistorischen Abfallhaufen Nordeuropas. Er liegt in Westhimmerland an der Küste des Limfjordes in Dänemark. Der Ort Ertebølle war namengebend für die mesolithische Ertebølle-Kultur. Der Køkkenmødding war ursprünglich 140 m lang, 20 m breit und bis zu 2 m dick Wikipedia









Von Ertebølle aus ging es weiter in Richtung Løgstør – einer kleinen Stadt direkt gegenüber von Aggersund, das mit seiner Geschichte als Übergangsort einiges zu erzählen hätte.
Da wir etwas von der geplanten Route abgewichen sind, kamen wir zufällig an einem kleinen Fischladen in Rønbjerg vorbei. Der Duft war überzeugend genug – also kurzerhand entschieden wir uns, hier Mittag zu essen.
Für jeden ein klassisches Fiskefilet, dazu eine Portion Pommes zum Teilen. Zwei Fischfrikadellen wanderten auch noch in die Kühlbox – die sind für morgen eingeplant.
Der Fisch war herrlich saftig, die Panade ganz schlicht – ohne viel Schnickschnack, genau wie es sein soll. Man konnte förmlich das Meer schmecken. Frisch, ehrlich und einfach gut.
Anbei ein Blick vom Hafen hinüber nach Livø. Die kleine Insel lag ruhig im Wasser, nur leicht umrahmt vom Dunst des frühen Tages.
In Løgstør drehten wir eine kleine Runde durch die Stadt. Petra entdeckte – oh Wunder – einen kleinen Wollladen. Leider fand sie nichts, was ihr gefiel. Also: Weitersuchen in den nächsten Wochen.
Mir persönlich gefiel das Schaufenster des örtlichen „Mesterslagteren“ sowieso viel besser – mit kunstvoll angerichtetem Fleisch und liebevollen Details, wie man sie heute nur noch selten sieht.
Nach dem kleinen Stadtbummel machten wir noch einen kurzen Abstecher an die Wasserkante. Der Blick über den Fjord, das Licht, die Ruhe – einfach schön.
Dann ging die Fahrt auch schon weiter, über die Aggersund-Brücke – und weiter hinein nach Aggersund.
Eigentlich wollten wir direkt weiter nach Thisted, ein Eis essen – so war zumindest der Plan.
Aber dann war da wieder so ein Hinweisschild… Also: Blinker links, abgebogen – zur Wikingerburg Aggersborg, UNESCO-Weltkulturerbe.
Ein beeindruckender Ort, weit offen in der Landschaft gelegen, mit viel Geschichte und noch mehr Vorstellungskraft.
Nur eins haben wir irgendwie vergessen: Fotos zu machen. Aber vielleicht ist das auch ein Zeichen – manche Orte erlebt man besser mit den Augen als durch die Linse.
Aggersborg liegt am Aggersund in der nordwestlichen Ecke von Himmerland und ist eindeutig die größte der insgesamt fünf Ringburgen in Dänemark. Zusammen mit den vier anderen Burgen, Fyrkat, Nonnebakken, Trelleborg und Borgring, wurde Aggersborg im September 2023 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.
Von hier aus ging es weiter in Richtung Fjerritslev – und natürlich mussten wir an einem unserer Lieblingsplätze in der Gegend kurz anhalten: dem Vejlernes Naturcenter.
Nach einer kleinen Pause fuhren wir weiter zur Feggesund-Fähre, setzten über auf die Insel Mors und machten uns von dort direkt auf den Weg nach Fur.
Ein schöner, aber auch langer Tag lag hinter uns. Unterwegs haben wir vieles gesehen, das definitiv noch einen weiteren Ausflug wert ist.
Also: Lasst euch überraschen, was die nächsten Tage noch so bringen werden.
Zum Abendessen gab es heute – ganz pragmatisch – die Reste aus dem Kühlschrank: Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln, dazu verquirltes Ei. Alles zusammen kurz bei 175 °C für fünf Minuten in den Backofen – fertig war ein richtig leckeres Essen.
Ja, das war’s dann auch für heute. Jetzt noch kurz die Füße hochlegen … und dann ab ins Bett.
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